Test-Ergebnis
Spielspaß
VR-Erlebnis
Umfang
Gut
Fazit: Großartige Berg-Eindrücke, die leider zu schnell vorbei sind.
Den Gipfel des Mount Everest zu erklimmen gehört zu den größten Abenteuern der Menschheit. Enorme Vorbereitung ist nötig, größtmögliches Training und – für Ausrüstung, Anreise, Bergführer und Co. – einige zehntausend Euro. Nur wenige, die das Geld und den Ehrgeiz haben, kommen ans Ziel. Für mehr als 250 Bergsteiger endete das Abenteuer bislang tödlich.
Sólfar Studios aus Island sorgt mit Everest VR dafür, dass zumindest virtuell jeder den mit 8848 Metern höchsten Berg der Erde besteigen kann. Dafür gab es auf der CES 2016 den Award für das beste VR Erlebnis. Seit heute ist Everest VR auf Steam erhältlich – unser Test zeigt, ob die Vorschusslorbeeren verdient waren.
Gameplay
Everest VR beginnt für uns Anfänger mit einem ausdrücklichen Training und Anweisungen zur Benutzung von Seilen, Karabinerhaken und Leitern. Kurz darauf geht es per Hubschrauber ins Basislager, wo man auf die ersten Mitstreiter für die Bezwingung des Everest trifft. Die nächste Etappe des Anstiegs beginnt auf 5500 Metern Höhe und führt per klappriger Metall-Leiter über eine hunderte Meter tiefe Felsspalte über den vereisten Khumbu Wasserfall.
Der Tourguide gibt Anweisungen per Voice-Acting, wenige Meter von uns entfernt bricht mit lautem Knacken ein riesiges Eisstück aus dem Fels und stürzt tosend in die Tiefe. Das war knapp! Stufe um Stufe hangeln wir uns über die Leiter und die Etappe ist geschafft.
Bis der Gipfel mit seinem atemberaubenden Ausblick erreicht ist, sind aber noch einige Prüfungen zu meistern. Mit dem Khumbu Wasserfall ist der beeindruckendste Teil von Everest VR jedoch bereits an den Anfang gesetzt. Dieser Part wird durch die folgenden Etappen nicht mehr getoppt.
Everest VR zeigt den Aufstieg in der Ego-Perspektive. Die HTC Vive Controller repräsentieren dabei zwei frei bewegliche Handschuhe. Eigene Arme und Körper werden nicht dargestellt. Dennoch funktioniert die Immersion durch Grafik und Sound fast perfekt.
Durch die weißen Schneelandschaften ist der Fliegengitter-Effekt der HTC Vive jedoch etwas offensichtlicher als bei anderen VR Erfahrungen. Vor allem aber wird das Gameplay stark durch die vorgegebenen Wege eingeschränkt. Leider kann man sich nur innerhalb eines schmalen Korridors bewegen und nicht an beliebige Stellen neben der Route teleportieren.
Umfang
Die gesamte VR Erfahrung besteht aus 5 Etappen (Base Camp, Khumbu Waterfall, Camp Four, Hillary Step und Summit). Der Gipfel ist bereits nach gut 30 Minuten Spielzeit erreicht und – Achtung, Kritik: Das ist deutlich zu kurz! Gerne wäre man länger unterwegs gewesen und hätte zusätzliche Stationen erforscht.
Die Gipfel-Ankunft schaltet den Godmode frei, der einem aus der Vogelperspektive einen Überblick über den Mount Everest und die angrenzenden Gipfel bietet.
Zurzeit ist Everest VR im Steam Store 10 % ermäßigt und kostet etwas über 20 Euro. Das ist zwar auf den ersten Blick nicht günstig. Angesichts der Einmaligkeit des VR Erlebnisses aber ein Kauf, der in Ordnung geht.
Fazit
Einen Menschheitstraum in VR erleben! Everest VR stellt die Besteigung des höchsten Bergs der Welt mit beeindruckender Immersion dar, ist aber deutlich zu kurz.
Erhältlichkeit und Downloads
Zurzeit nur für HTC Vive über Steam VR verfügbar.
Positiv-Negativ-Liste
- Gute Grafik, sehr gute Soundeffekte
- Flüssige Bedienung
- Kurze Spieldauer
Herausgeber
Hardware
Preis
Solfar Studios
HTC Vive
20,69 Euro